Form

Die FFF-Regel (drei F-Regel) ist die Grundfeste der Kaninchenzucht. Leider passiert es gerade in der Klein Rex Zucht häufig, dass viele Züchter auf die Farbe fixiert sind, dabei aber die beiden ersten Punkte vergessen. So mancher Züchter wird ganz verrückt nachdem er sich ständig einen neuen Rammler mit höchster Punktezahl besorgt und trotzdem die Erfolge ausbleiben. Hält man die drei F-Regel ein, so kann man auch beim Zukauf bereits „in“ das Kaninchen sehen und im Kopf sich den zu erahnenden Nachwuchs vorstellen. Die Tiere sollen sich ausgleichen, sich gegenseitig ergänzen. Es nützt der beste neue Rammler nichts, wenn er nicht zur eigenen Linie passt.

 

Klein Rex Kaninchen sind in ihrer Erscheinung, wie bereits erwähnt, zwischen den Zwergrexen und den großen Rexen. So ist ein starker, massige Kopf gewünscht und ein ziegenähnlicher abzulehnen. Das Tier sollte kompakt erscheinen und nicht dem Hasenkaninchen einoptischer Verwandter sein. In den USA werden die Tiere in eine andere Position als in Europa zur Bewertung gebracht.

 

Das ideale Tier zu wählen und es dann erfolgreich für die Weiterzucht oder für Ausstellungen aufzuziehen, scheint für manchen Kaninchenzüchter sehr schwer zu sein, da er/sie trotz vielleicht sehr großer Erfahrung in der Kaninchenzucht sich einer doch sehr jungen, neuen Rasse gegenüber gestellt sieht.

 

Es hat sich dort als praktisch erwiesen, einen nagelneuen Bleistift zum Vermessen des Tieres zu verwenden. Entspricht alles den angegebenen Maßen, so hat das Tier zumindest in der Form soviel erreicht, dass man sich dann das Fell ansehen kann. In Europa werden die Tiere im Katzentritt positioniert. Da sie diese Position von klein an üben, wehren sie sich gegen die amerik. Stellung vehement. Die Bleistiftregel lässt sich ein wenig abgeändert auch auf unser Klein Rex Kanichen übertragen.

 

Als Maßeinheit wird ein ganz einfacher ungespitzter Bleistift mit festsitzendem Radiergummi verwendet. Er hat eine Normgröße von 19 cm.

 

 

Verwendet wird nun der Bleistift insofern als Maß, dass seine Länge, oder ein Teil davon (Hälfte, Viertel…) mit verschiedenen Körperpartien des Tieres vermessen werden und man somit die kompakte Körperform des Kaninchens schnell feststellen kann. Vergleicht man dann alle seine Kaninchen, so sollten die zukünftigen Ausstellungs- und Zuchtkaninchen ziemlich alle diesen Maßen entsprechen und kaum davon abweichen. 

 

Die Länge der Vorderbeine vom Boden bis zur Brust gemessen (im Katzentritt) sollte etwas länger sein als die Hälfte des Bleistiftes plus der Länge des Radiergummis.

Die Länge der Ohren soll die Hälfte einer Bleistiftlänge sein. Das entspricht der Standardregelung von 8 cm. Dabei wird der Stift zwischen den Ohren bis auf die Stirn SANFT gesenkt. Natürlich hilft eine Ohrenmaßtabelle in den meisten Fällen. Sie ist aber nicht maßgebend für die anderen zu vermessenden Punkte.

 

 

 

Die Länge der Hinterpfote am Bleistift vermessen, soll der Distanz zwischen Achsel und Hinterlauf entsprechen. Dabei wird das Kaninchen auf den Rücken gedreht und die Positionen verglichen.

 

 

Die Ohren sollen nach kurz nach vorne gebogen, nicht über die Nase reichen. Natürlich sollte man nicht vergessen, sie auch abzumessen, da der Standard eine gewisse Länge vorschreibt. Dabei kann es passieren, dass das Tier zwar die Ohren laut Maßtabelle in korrekter Länge hat, sie aber aufgrund des restlichen Körpermaßes überhaupt nicht zum Kaninchen passen. Umgekehrt kann es natürlich auch vorkommen, dass ein besonders massiges, starkes Tier kein Ohrenmaß nach Standard, wohl aber eine Ohrenlänge, die über den Kopf gemessen wird, korrekt führt.

Ohren, welche aber wie auf dem Bild unten, über die Nase reichen, sind viel zu lange und schließen das Kaninchen für immer aus der Zucht aus.Die Ohren sind laut Maßtabelle in der Standardnorm, passen aber nicht zum Kaninchen

 

 

Die Körperform ist grundsätzlich schon beim Jungtier gut ersichtlich. Vorstehende Hüftknochen können ohne weiteres bereits in den ersten 10 Lebenstagen gut gesehen werden, wenn man das kleine Tierchen auf der Hand hält und die hinteren Beinchen anwinkelt, als ob es bereits laufen könnte. Sieht man dann im Hüftbereich zwei winzige Eckchen so ist das meist der erste Hinweis auf spätere vorstehende Hüftknochen, welche am tunlichst vermeiden sollte. 

 

 

Ein gutes Eckdatum zur Auswahl zukünftiger Zucht- bzw. Ausstellungstiere liegt zwischen dem 18. und 24. Lebenstag. Es scheint sich immer wieder zu beweisen, dass Klein Rexe, die in diesem Alter den folgendem Bildern entsprechen, sich dann – sofern sie nicht erkranken – zu großartigen Tieren entwickeln.

 

Caldwell's Smaug, 18. Lebenstag

Caldwell's Smaug 6. Lebenswoche

Caldwell's Smaug 9. Lebenswoche (Beginn der "hässlichen Entleinphase")

 

Caldwell's Smaug 8. Lebensmonat 

 

Caldwell's Smaug 2. Lebensjahr

Caldwell's Smaug 4. Lebensjahr "Kaiser über Könige"

 

Als Beispiel für ein katastrophal verbautes Kaninchen dient folgendes Bild mit Beschriftung

 

 

Dieses Tier verfügt über grandioses Fell und eine nette Zeichnung. Trotzdem wurde es nie in der Zucht eingesetzt. Warum? Können Sie diese Frage bereits beantworten :)

 

Als Gegenteil zeige ich unten  einen Rammler, der genauso aussieht, wie man sich eine Königsmantelschecke wünscht - Caldwell's Cha-Ching (exportiert nach DK)

 

Nach oben